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Carinthian Ladies Lake’s Trophy: Gekommen, um zu bleiben

Auch die zweite Auflage der wichtigen, größten Damenturnierserie in Österreich war ein voller Erfolg.
Verfasst von: Manuel Wachta, 04.07.2023
© Anita Feinig
Auf dem Foto von der Siegerehrung in Warmbad Villach von links nach rechts stehend: Julia Adlbrecht (Turnierdirektorin), Stefan Winkler (Sportpark Warmbad-Villach), Jenny Dürst und Nika Radisic (Doppelsiegerinnen), Manuel Weiss (Referee), Elke Romauch (ÖTV-Vizepräsidentin), Gernot Dreier (Turnierdirektor). Knieend von links nach rechts: Sandro Kopp und Kai Lemstra (Doppelsieger).

Sie ist gekommen, um zu bleiben: Mit heuer schon fünf Turnieren und somit einer Station mehr als 2022 hat vom 7. Mai bis zum 10. Juni zum nunmehr zweiten Mal die Carinthian Ladies Lake’s Trophy 2023 stattgefunden. Und die Vorzeichen stehen bestens, dass die aktuell größte Damenturnierserie in Österreich auch 2024 und in den Jahren darauf ihre Fortsetzung finden wird.

Einer der Hauptgründe hierfür liegt darin, dass sich die Veranstaltungsreihe in Kärnten mit Julia Adlbrecht und Gernot Dreier einem erfahrenen, kompetenten und engagierten Veranstalter:innenduo erfreut – das auch die nötige Unterstützung seitens der Politik, der Region, des Kärntner Tennisverbands sowie des Österreichischen Tennisverbands erhält. Und so war auch die heurige Edition ein voller Erfolg, mit dieses Mal Halts in der Werzer Arena Pörtschach, beim Brennseehof in Feld am See, beim Sportpark Warmbad-Villach, beim TC Panaceo Annenheim und abschließend nochmals in der Werzer Arena Pörtschach.

„Sehr gelungene Turnierserie“ mit multiplen Herausforderungen

„Insgesamt war das auch heuer wieder eine sehr gelungene Turnierserie“, bestätigte die Turnierdirektorin Adlbrecht gegenüber dem ÖTV, „mit neuen Austragungsorten wie eben Warmbad Villach, wo Familie Winkler sehr unterstützend mitgewirkt hat, sowie Feld am See, wo uns Familie Palle sehr tatkräftig unterstützt hat – mit einem äußerst familiären Umfeld, wo sich alle Spielerinnen, Schiedsrichter:innen und anderen Mitarbeiter:innen so richtig wohlgefühlt haben.“

Doch auch ein so eingespieltes Team wie Adlbrecht/Dreier war im Zuge der Turnierserie allemal höchst gefordert: „Herausfordernd waren die fünf Wochen en suite, in denen es eben durchgängig Turniere gab. Durch die Überlappung der Turniere heißt das, dass zum Beispiel beim Endspiel und den Siegerehrungen gleichzeitig schon wieder auf dem neuen Austragungsort der Aufbau und die Vorbereitungen auf das nächste Turnier stattfinden haben müssen“, erklärte Adlbrecht. „Das ist zumeist dann auch mit einem Mehraufwand von Transparenten, Medienmittel usw. verbunden.“

„Einziger Wermutstropfen“ bei auch einigen Lichtblicken

Einen „einzigen Wermutstropfen“ musste Adlbrecht feststellen: „Dass die Finaltage mit wenig österreichischer Beteiligung waren – nicht so wie im letzten Jahr, wo Sinja Kraus zwei Turniere unserer Turnierserie gewinnen konnte. Aber natürlich sind wir froh drüber, dass sich Sinja ja sehr positiv weiterentwickelt hat, unsere Plattform nicht mehr nutzen muss und derzeit bei Grand Slams startet. Dennoch waren 2023 mehr Österreicherinnen da und haben die Möglichkeit genutzt, um sich vorzubereiten oder Punkte zu sammeln.“

Doch es gab auch rot-weiß-rote Lichtblicke, wie diese etwa ÖTV-Sportkoordinatorin und -Billie-Jean-King-Cup-Teamchefin Marion Maruska bei einem Besuch in Warmbad Villach wahrnehmen durfte: „Mavie Österreicher hat dort sehr gut gespielt – ich habe ihre erste Runde gesehen. Sie hat ihr erstes Viertelfinale bei einem 25.000-Dollar-Turnier erreicht. Sie ist sehr viel verletzt gewesen, aber hat sich dort sehr gut präsentiert. Das lässt auf mehr hoffen. Und auch junge Spielerinnen wie Tamara Kostic haben sich gut verkauft.“

Die Wienerin bestreitet noch viele Jugendturniere, gewann aber Mitte Mai in Vierumäki, Finnland, bereits ihr erstes ITF-W15-Damenturnier und erhielt dafür ein Special Exempt für Feld am See, das sie prompt zum Achtelfinaleinzug nützte, im Doppel kam sie zudem bis ins Halbfinale. „Das ist vielversprechend für die Zukunft, mit 17 Jahren“, so Maruska. „Sehr positiv ist, dass unsere Spielerinnen nicht nur dank Wildcards die Chance erhalten haben, sich im Hauptbewerb messen zu dürfen, sondern sich auch mal selbst für diesen qualifiziert haben“ – wie etwa auch die 15-jährige Lilli Tagger beim letzten Turnier oder Daniela Glanzer, die in Feld am See letztlich ins Achtelfinale einzog.

Maruska sieht „wichtige Impulse für Österreichs Damentennis“

Maruska schreibt der Carinthian Ladies Lake’s Trophy, die ein ITF-W15- und danach vier ITF-W25-Turniere umfasste, einen sehr hohen Stellenwert zu: „Wir haben bei den Damen nicht so viele Turniere in dieser Höhe – auch bei den Herren nicht. Die Serie ist heuer mit einer Station aufgewertet worden und bietet eine super Chance für unsere Damen, nicht nur erste Erfahrungen auf diesem Level zu sammeln, sondern auch WTA-Punkte. Das ist mehreren unserer Spielerinnen gelungen, die sonst im Ausland nicht so oft punkten, und somit eine wichtige Hilfestellung.“

Die Entwicklung dieser Turnierserie bereitete Maruska Freude: „Julia und Gernot sind ein super Team. Jetzt ist die Turnierserie aus meiner Sicht etabliert. Es hat neue Locations gegeben – manche sind aber auch gleichgeblieben; es gibt ein zukunftsfähiges Konzept, das ein ganz starkes Augenmerk darauflegt, dass Damenevents stattfinden. Im Rahmen des Projekts ‚Ladies in Tennis’ hat wieder ein Workshop für Trainerinnen stattgefunden. Julia schaut zudem immer drauf, viele Frauen zu involvieren, auch bei den Schieds- und Linienrichter:innen. Es werden hier ganz wichtige Impulse für Österreichs Damentennis gesetzt.“

Positive Signale von Spielerinnen, Politik und Tourismus

Eine positive Entwicklung der Serie will, bei aller Bescheidenheit, auch Adlbrecht selbst erkennen: „Aus unserer Sicht hat sich die Turnierserie sehr gut entwickelt, und es sieht so aus, dass diese zu einem mehrjährigen Projekt werden wird. Das Team rundherum ist gut eingespielt, alles schon viel besser und reibungsloser abgelaufen als im letzten Jahr und wir können dem Großteil des Teams geradezu blind vertrauen. Und man sieht, dass es immer professioneller wird. Das haben auch die Spielerinnen gesehen. Die Planungen für das kommende Jahr sind eigentlich jetzt schon voll im Gange, mit ersten Gesprächen und Bemühungen, weitere Sponsoren und Mitarbeiter:innen zu finden.“

Die Signale, die man hinsichtlich einer angepeilten Fortsetzung in den nächsten Jahren aus der Politik und von sämtlichen weiteren Entscheidungsträger:innen bekommt, seien sehr positiv: „Nachdem wir ein langjähriges Netzwerk mit der Politik und dem Tourismus in Kärnten pflegen, haben uns die zuständigen Entscheidungsträger:innen auch für die kommenden Jahre schon ihre volle Unterstützung zugesagt. Es sind auch einige örtliche Tourismusverbände an uns herangetreten und haben uns, beruhend auf den heurigen hohen Nächtigungszahlen, für die nächsten fünf Jahre eine große finanzielle Subvention zugesichert.“

Romauch: Carinthian Ladies Lake‘s Trophy hat sich „vorbildlich bewährt“

Neben Maruska machte sich seitens des ÖTV auch Vizepräsidentin Elke Romauch bei der Carinthian Ladies Lake’s Trophy vor Ort ein Bild – und zwar von jedem einzelnen der fünf Stopps. Die Eindrücke, die Romauch dabei mitnahm, waren erfreulicherweise durchwegs positiver Natur: „Die Carinthian Ladies Lake’s Trophy hat sich auch 2023 wieder durch hochklassiges internationales Damentennis, zu sehen in der wunderschönen Kärntner Seenregion, ausgezeichnet. Die Austragungsorte Pörtschach, Warmbad Villach und Annenheim haben sich zum zweiten Mal nach 2022 vorbildlich bewährt, der neu hinzugekommene Standort Feld am See hat gebührend auf sich aufmerksam gemacht.“

Auch die kleinen sportlichen Lichtblicke sind der Vizepräsidentin keineswegs entgangen: „Die österreichischen Spielerinnen haben diese in Österreich einzigartige Turnierserie in etlichen Einzel- und Doppelbewerben für sich nutzen können.“ Das erfreuliche Fazit von Romauch: „Alle Spielerinnen wie Organisationsteams freuen sich auf die Neuauflage der Carinthian Ladies Lake’s Trophy 2024.“

| Anita Feinig
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