Salzburger Tennisverband
Billie Jean King Cup

Souveräne ÖTV-Damen feiern 2. Sieg im Billie Jean King Cup

Das Alpstar Billie Jean King Cup Team Austria unter Kapitänin Marion Maruska überzeugt in der Türkei neuerlich und steht vor dem angepeilten Klassenerhalt.
Verfasst von: Manuel Wachta, 13.04.2022
© GEPA pictures/ Walter Luger
Julia Grabher

Dritter Spieltag, zweiter Sieg: Das Alpstar Billie Jean King Cup Team Austria hat bei der Länderkampfwoche der Europa/Afrika-Gruppe 1 in der Kreisstadt Serik in der türkischen Provinz Antalya am Mittwochvormittag erneut voll und ganz überzeugt. Die Mannschaft von Marion Maruska hatte mit Georgien, das ohne seine Top-Spielerin Mariam Bolkvadze auskommen musste, nicht allzu viel Mühe und fixierte bereits nach den Einzeln mit einer 2:0-Führung den Tagessieg. Zum Auftakt bezwang Sinja Kraus (WTA 402) die ebenso 19-jährige Nino Natsvlishvili (WTA 1186) 6:4, 6:2. Im Anschluss fertigte Julia Grabher (WTA 198) ihre Kontrahentin Zoziya Kardava (WTA 1016) in nur 40 Minuten mit 6:0, 6:1 ab. Im Doppel machten dann Barbara Haas und Melanie Klaffner gegen Natsvlishvili und Tamari Gagoshidze mit einem 6:4, 4:6, 6:3 den 3:0-Erfolg klar.

Dieser bringt die heimische Auswahl ihrem angepeilten Mindestziel Klassenerhalt wieder einen großen Schritt näher. Mit einem weiteren Sieg Donnerstag (9:00 Uhr MESZ) gegen Schweden, gegen das man die klare Favoritenrolle besitzt, wäre der Klassenerhalt wohl fixiert. Dann könnte man vor dem Duell mit den (allerdings favorisierten) Kroatinnen am Freitag sogar die Aufstiegsträume in Richtung des Weltgruppen-Play-offs im November am Leben erhalten. Sollte man in Pool B nämlich den zweiten Endrang belegen, gäbe es am Samstag ein direktes Duell mit dem Zweiten aus Pool A um einen Platz im Play-off.

Kraus wackelt nur anfangs, Grabher bestätigt Hochform

Österreichs Damen zeigten gegen Georgien, das man die unglückliche 1:2-Niederlage am Dienstag gegen Slowenien, wo man gar die Chance zu einer großen Überraschung hatte, sehr gut weggesteckt hat. Freilich erleichterte es auch die Abwesenheit von Bolkvadze etwas, die aktuelle Weltranglisten-157. ist gemäß Informationen von ÖTV-Sportdirektor und -Davis-Cup-Kapitän Jürgen Melzer vor Ort offenbar etwas angeschlagen und wurde daher nicht eingesetzt. Kraus eröffnete gegen Natsvlishvili noch wackelig, lag zunächst gar mit 0:3 hinten und hatte bei 3:4 noch einmal zwei Breakchancen gegen sich, danach legte die Wienerin aber einen Gang zu.

Grabher bestätigte indes, einen Tag nach dem bis dato besten Sieg in ihrer Karriere über die Weltranglisten-27. Tamara Zidansek, ihre anhaltende Hochform, gab gegen Kardava bis 6:0, 2:0 gerade einmal acht Punkte ab und musste bis dahin in keinem einzigen Spiel über Einstand gehen. Ein Aufschlagverlust zu null zum 2:1 bescherte ihrer Gegnerin das Ehrengame, dabei blieb es. Das Polizistinnen-Doppel Haas/Klaffner gewann schließlich den ersten Satz nach 2:4- und den dritten Satz nach 0:2-Rückstand, stellte hiermit auf 3:0. Für Haas war dies das erste Erfolgserlebnis beim Comeback nach sieben Monaten Zwangspause.

Die Stimmen aus dem Alpstar Billie Jean King Cup Team Austria

Marion Maruska (ÖTV-Kapitänin Alpstar Billie Jean King Cup Team Austria): „Unsere zwei Einzelspielerinnen waren durch das Fehlen von Bolkvadze natürlich in der Favoritenrolle und haben das sehr gut gelöst. Sinja hatte eine Gegnerin, die am Anfang alles getroffen hat. Sie hat sich da aber wieder gut rausgeholt, sich auf sich selbst konzentriert und ihr Spiel gespielt. Julia hat vom Anfang bis zum Ende superkonsequent gespielt und hat da nicht den geringsten Zweifel aufkommen lassen, dass sie der Boss am Platz ist und hat es wirklich sehr solide gespielt.“

Jürgen Melzer (ÖTV-Sportdirektor und -Davis-Cup-Kapitän): „Wir können mit unseren Mädels heute zufrieden sein. Sinja war im Einzel die Einzige, die am Anfang Probleme hatte, war 0:3 hinten, hat viele Fehler gemacht. Da war’s noch richtig windig in der Früh und es war schwer. Aber danach war’s eine wirklich gute Performance. Julia war heute extrem stark. Die Gegnerin war jetzt nicht superstark, aber wie Julia das vorgetragen hat, war 1A. Das Doppel war ein klassisches, wenn es schon entschieden ist: Babsi und Melanie haben nach dem ersten Satz den Fokus nicht aufrechterhalten können, aber sie haben trotzdem als bessere Spielerinnen im dritten Satz gewonnen. Wenn wir Schweden morgen schlagen – wovon wir ausgehen –, haben wir wohl ein Entscheidungsspiel gegen Kroatien um den zweiten Platz in der Gruppe. Das muss auf alle Fälle das Ziel sein.“

Sinja Kraus: „Es war wieder windig, aber nicht so stark wie gestern. Am Anfang habe ich mir wieder etwas schwergetan. Meine Gegnerin ist auf alles draufgegangen, ich bin erst nicht ganz ins Spiel reingekommen. Aber nach und nach hat’s immer besser funktioniert und habe ich mich immer wohler gefühlt. Ich habe dann auch selbst die Punkte dominiert und meine Chancen genützt.“

Julia Grabher: „Es war wieder ein richtig solides Match von mir. Ich bin vollauf zufrieden, weil es gegen Gegnerinnen, gegen die man ja eigentlich gewinnen muss, nicht immer so leicht sein kann.“

Melanie Klaffner: „Es waren wieder keine ganz leichten Bedingungen, auch wenn’s nicht mehr so windig war wie gestern. Die Gegnerinnen haben überraschend gut gespielt und phasenweise auch viel Druck gemacht. Wir hätten es auch in zwei gewinnen können, am Ende haben wir das im dritten Satz konsequent fertiggespielt. Ich bin froh, dass wir das 3:0 komplettieren konnten, nach den super Leistungen der zwei Mädels davor. Ich freue mich auch, dass ich was zu Babsis erstem Sieg bei ihrem Comeback beitragen konnte.“

Barbara Haas: „Es war im Doppel nicht einfach, aber ich habe versucht, mein Bestes zu geben. Ich bin natürlich happy, dass es mit Melanie am Ende noch geklappt hat und wir ebenfalls gewonnen haben. Es ist schon gut, wieder ein bisschen in die Matchpraxis zu finden, auch im Doppel. Mein Handgelenk hat gehalten, das ist das Positivste.“

Spielplan der Europa/Afrika-Gruppe 1 (11. bis 16. April), Pool B

Montag: Kroatien – Schweden 3:0, Österreich – Bulgarien 2:1, Slowenien – Georgien 2:1.
Dienstag: Schweden – Georgien 3:0, Slowenien - Österreich 2:1, Kroatien – Bulgarien 3:0.
Mittwoch: Bulgarien – Schweden 3:0, Slowenien – Kroatien 2:1, Österreich – Georgien 3:0.
Donnerstag: Schweden – Österreich, Georgien – Kroatien, Slowenien – Bulgarien.
Freitag: Schweden – Slowenien, Bulgarien – Georgien, Kroatien – Österreich.

Modus: Die beiden Gruppensieger (Pool A und Pool B) sowie der Sieger des Duells der beiden Gruppenzweiten (am Samstag) qualifizieren sich fürs Weltgruppen-Play-off zum Billie Jean King Cup im November. Die beiden Gruppendritten bestreiten am Samstag ein Platzierungsspiel gegeneinander. Die letzten zwei Teams aus beiden Gruppen spielen hingegen gegeneinander in Kreuzspielen ebenfalls am Samstag gegen den Abstieg in die Europa/Afrika-Gruppe 2.

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