Salzburger Tennisverband
Bundesliga

IMMOunited Bundesliga: Irdning gewinnt Kracher gegen Anif

Ein Schlagerspiel, das für Diskussionen sorgt, Favoritensiege und ein starkes Comeback – das geschah am zweiten Spieltag.
Verfasst von: Manuel Wachta, 26.05.2022
© GEPA pictures/ Oliver Lerch
Lucas Miedler

Viele Augen war am zweiten Spieltag der IMMOunited Bundesliga auf die Begegnung der Gruppe A bei den Herren zwischen ATV RE team future Irdning und TC GM-Sports Anif gerichtet. Endstand: 5:4 für Irdning in einem Schlagerspiel, welches auch abseits des sportlichen Sieges des Titelverteidigers für so einige Diskussionen sorgte. In den übrigen Partien setzten sich an diesem Tag bei Damen und Herren im Wesentlichen ebenfalls die favorisierten Mannschaften durch. Stark verlief das Comeback von Mira Antonitsch nach langer Zwangspause. Hier die ausführliche Zusammenfassung des Spieltags.

Damen, Gruppe A: Nach einer 1:6-Auftaktniederlage gegen die auch heuer favorisierten Vorjahressiegerinnen von Linz AG Team OÖ hat der Klagenfurter Leichtathletik Club beim zweiten Anlauf den ersten Sieg geholt. Beim Grazer Park Club wurde, angeführt von den slowenischen Profis Nina Potocnik und Veronika Erjavec, ein 4:3-Erfolg eingefahren – in einer richtungsweisenden Partie um einen Platz im Final Four. „Das war gutes, qualitativ hochwertiges Tennis in allen sieben Matches“, berichtete KLC-Mannschaftsführer Josko Skugor. „Wir haben absolut verdient gewonnen, weil alle unsere vier Siege doch ziemlich eindeutig waren und die drei verlorenen Spiele eng waren – enger als das Ergebnis. Uns haben diesmal unsere Kroatinnen Tena Lukas und Tara Würth gefehlt, mit Elena Karner auch die beste österreichische Spielerin auf unserer Mannschaftsliste, trotzdem haben wir gewonnen und damit einen großen Schritt Richtung Final Four gemacht“, freute sich Skugor. Man liegt momentan zwar immer noch einen Punkt hinter den Grazerinnen, diese müssen aber in der fünften und letzten Runde noch gegen Linz AG Team OÖ antreten.

Die Linzerinnen gaben sich indes neuerlich keine Blöße und feierten gegen die zunächst spielfrei gewesenen Ladies vom UTC BH Wr. Neustadt den nächsten 6:1-Erfolg. Dennoch stand eine Spielerin der Gäste an diesem Tag besonders im Mittelpunkt: Mira Antonitsch. Die so verletzungsgeplagte Niederösterreicherin bestritt ihr erstes offizielles Match seit 18 Monaten, wieder mal nach langer Zwangspause. Dabei verkaufte sich die 23-Jährige gegen die Tschechin Jesika Maleckova, immerhin Nummer 257 der Welt, teuer und verlor knapp 4:6, 6:2 und 8:10 im Match Tiebreak. „Mira hat echt gut gespielt und mitgehalten, obwohl Jesika voll im Turnierrhythmus steht und eine super Spielerin ist“, lobte da auch Linz-Mannschaftsführerin Janina Toljan. Auf Position zwei hatte die Deutsche Anna Zaja mit Marlies Steiner beim 7:6, 6:4 zu kämpfen, die weiteren Einzel waren recht eindeutig. Wr. Neustadt blieb nur ein Ehrenpunkt im Doppel. „Sie sind doch schwächer als erwartet gekommen. Ich bin sehr zufrieden. Wir haben wieder drei Punkte“, freute sich Toljan.

Gruppe B: Nach der 3:4-Niederlage beim TC Bakl Weigelsdorf haben sich die Damen des UTC Fischer Ried mit 7:0 gegen den 1. Klosterneuburger TV eindrucksvoll rehabilitiert. Positiv: Es wurde auf die Österreicherinnen gesetzt, nur eine Ausländerin stand auf dem Spielbericht. „Es waren interessante, schöne und faire Matches“, befand die siegreiche Kapitänin Johanna Reiter. „Bei den Gegnerinnen haben vorn einige Spielerinnen gefehlt, wir waren von vorn weg stark aufgestellt, aber wir müssen nach der Auftaktniederlage ja Punkte sammeln.“ Als Vorjahresfinalistinnen wolle man schließlich auch heuer beim Final Four dabei sein und um den Titel mitreden. ÖTV-Nationalteamspielerin Sinja Kraus und Schwester Livia gewannen ihre Matches im Einzel und miteinander im Doppel, einzig an Position drei hatte Nadja Ramskogler beim 6:3, 1:6, 10:8 gegen Caroline Ilowska ihre Mühe. „Nadja hat gekämpft wie eine Löwin. Sie wollte es, wir wollten es – und wir haben es bekommen“, lächelte Reiter. „Es war Kampf pur und mehr als nur auf Augenhöhe. Die Zuschauer waren begeistert. Es waren viele da, auch einige aus Klosterneuburg. Ich bin mächtig stolz auf unsere Mädels. Wir sind wieder auf Kurs Richtung Final Four, das war das Ziel. Mal schauen, wie es am Samstag in Dornbirn läuft.“

Gegen die angesprochenen Damen vom TC Dornbirn by Tannenhof Resort steigt in Runde drei ein für beide sehr wichtiges, richtungsweisendes Spiel. Die Vorarlbergerinnen haben indes, nach der knappen 3:4-Niederlage in Klosterneuburg zu Beginn, zurückgeschlagen und diesmal knapp mit 4:3 gewonnen – im West-Derby beim TC Sparkasse Kufstein. „Wir wussten, dass es ohne Julia Grabher, die eine Trainingswoche in Wien einlegt, und ohne Tamira Paszek, die bei den French Open im TV kommentiert, schwer wird. Und als wir die Aufstellung der anderen, mit zwei starken Ausländerinnen vorn, gesehen haben, sind wir ein bisschen erschrocken – vielleicht waren wir aber deshalb auch lockerer, weil wir uns nicht so viel erwartet haben“, analysierte Dornbirns Kapitänin Melanie Pinkitz. Doch der Wendepunkt sei im Dreier-Einzel gewesen: „Nina Geissler hat es gegen Alena Weiß nach 6:9 im Match Tiebreak mit 11:9 gewonnen. Und wir haben alle dann irgendwo das Gefühl gehabt, das wird die Entscheidung sein.“ So mussten die Kufsteinerinnen mit einem 2:3-Rückstand in die Doppel und ihre zwei Ausländerinnen dort aufteilen – was nur in einem Fall gutging. Pinkitz hofft zumindest am letzten Spieltag gegen Weigelsdorf auf Grabher und Paszek: „Davon wird viel abhängen. Ohne die beiden wird’s schwer. Da wir die zwei schwersten Partien noch vor uns haben, rechnen wir nicht mit dem Final Four.“

Herren, Gruppe A: Der UTC Sparkasse Radstadt ist nach dem 5:4 über TC GM-Sports Anif auch am zweiten Spieltag als Sieger vom Platz gegangen, diesmal mit 6:3 gegen den TC Harland. Der Playing Captain der Salzburger, Gerald Kamitz, trauerte einzig dem dritten Punkt ein wenig nach, den Lukas Neumayer und Benedikt Emesz im Doppel gegen Peter Goldsteiner und Markus Sedletzky auf dem Schläger hatten. „Die beiden waren 7:6, 5:2 vorne, hatten bei 5:3 auch einen Matchball bei eigenem Aufschlag und haben da einen Doppelfehler serviert. Wir hätten drei Punkte machen können, sind aber auch mit dem Sieg zufrieden.“ Der erneut eine abgegebene Siegpunkt könnte den Radstädtern in der Endabrechnung fehlen: „Es könnte für uns mit nur einer zu erwartenden Niederlage (am Samstag auswärts gegen Irdning; Anmerkung) trotzdem nicht reichen – obwohl Anif ja zwei Niederlagen hat und das direkte Duell gegen uns verloren hat. Dass sie heute das Gentlemen’s Agreement gebrochen haben, ist aus sportlicher Sicht schade.“

Worauf sich Kamitz konkret bezog? Ausgemacht ist, dass alle Mannschaften höchstens zwei ausländische Spieler pro Begegnung einsetzen. Anif torpedierte jedoch diese in den Durchführungsbestimmungen nicht verpflichtend festgehaltene Vereinbarung, kreuzte beim ATV RE team future Irdning mit gleich fünf Ausländern auf – und unterlag trotzdem 4:5. „Es ist perfekt gelaufen“, jubelte Irdning-Mannschaftsführer Erich Reisinger beinahe demonstrativ, vor Ärger: „Es ist absolut unsportlich, dass unser Gegner das Gentlemen’s Agreement gebrochen hat. Wenn sich der Sponsor von denen einbilden sollte, dass man mit Geld alles machen kann, dann haben wir bewiesen, dass er sich da geschnitten hat. Ich bin sehr stolz auf unsere Mannschaft und wie sie in den letzten paar Jahren, aus der Landesliga kommend, gewachsen ist. Das geht nicht von heute auf morgen, so ein Team muss zusammenwachsen. Wir nehmen auch nur Spieler auf, die echt dazupassen. Dafür habe ich jetzt ein Team, das sich vor niemand verstecken braucht.“ Wohl auch aufgrund der beschriebenen Umstände sprach Reisinger sogar vom „größten und wichtigsten Sieg für Irdning. Es waren ca. 300 Zuschauer da, davon 250 zahlende. Die waren begeistert.“ Das sicher umso mehr, weil Irdning seine Heimspiele heuer in Deutsch-Wagram austrägt – der Heimat der Melzer-Brüder. Im Einsatz war lediglich ÖTV-Sportdirektor und -Davis-Cup-Kapitän Jürgen: „Er hat wieder sehr gut gespielt, noch besser als in Dornbirn, heute war nur sein Gegner (der Deutsche Peter Heller; Anmerkung) stärker. Trotzdem ist er ins Match Tiebreak gekommen. Bei Gerald Melzer hoffen wir, dass er nach seiner Verletzung in der letzten Runde noch spielen kann, damit er beim Final Four spielberechtigt ist.“

Auf die Kritik am Bruch des Gentlemen’s Agreements bezog Gerald Mandl, Leiter des GM-Sports Resort, Freitag zu Mittag Stellung: „Dass das gerade von Herrn Reisinger kommt, ist für mich sehr fragwürdig, wo doch seine Mannschaft mit Irdning so viel zu tun hat wie eine Mars- mit einer Mondlandung. Es gibt keine Chance für eine andere Mannschaft in Österreich, Meister zu werden. Wir haben versucht, fünf gute Österreicher zu bekommen. Es ist uns mit Ach und Krach gelungen, Sandro Kopp zu verpflichten, sonst keinen ATP-Top-700- oder -Top-800-Spieler in der Welt aus Österreich – da alle richtig Guten bereits von Irdning verpflichtet worden sind. Auch wenn es sein gutes Recht ist: Ich persönlich finde es auch nicht richtig so, die besten der Österreicher mit Geld zuzuschütten, damit sie zu einem kommen. Da sind unsere besten Ausländer sicher günstiger. Also wenn er glaubt, dass wir es sind, die mit Geld alles machen, dann muss er sich wohl eher selbst an der Nase nehmen. Für mich ist es auch einzigartig, dass man nur zwei Ausländer einsetzen darf. So etwas ist in benachbarten Ländern wie Deutschland kein Thema und in keiner Weise der Fall. Wenn es schon so gemacht wird, dann sollte man dieses Gentlemen’s Agreement gleich runterziehen bis zur Landesliga.“

Gruppe B: Hier ging es weniger ereignisreich zu, mit zwei Favoritensiegen. TC Raiffeisen Schwaz setzte sich gegen den vorbildlich ausschließlich mit Österreichern angetretenen UTC VB Waidhofen/Ybbs mit 8:1 durch. „Es war eine super Mannschaftsleistung“, sagte Schwaz-Teamcaptain Fabian Wöll. „Es sind diesmal nur zwei Partien ins Match Tiebreak gegangen, eine davon haben wir knapp verloren“ – das blieb die einzige Niederlage. „Das ist sehr wichtig für uns gewesen, denn wir wollen oben bleiben. Und so gesehen war das heute ein Pflichtsieg, ein guter Schritt in Richtung Klassenerhalt“, so Wöll, dem bewusst ist: „Gegen Mauthausen wird wohl nichts drinnen sein, gegen Steyr kommt’s dann in der letzten Runde drauf an.“ Diesmal war man jedenfalls besser aufgestellt als beim 1:8 am Sonntag beim heute spielfreien Wiener Athletiksport Club, mit diesmal zwei Ausländern an den Top-Positionen: „Das ist nicht so wie gegen den WAC, wo wir im Prinzip gewusst haben, wir fahren nach Wien und kriegen dort eine Packung“, lächelte Wöll.

Keine Überraschung gab’s im oberösterreichischen Derby zwischen dem UTC Casa Moda Steyr und Union Stein&Co Mauthausen. Die Gäste, zum Auftakt noch spielfrei gewesen, schlugen die wie angekündigt vorwiegend mit Österreichern eingelaufenen Steyrer 6:3 und machten dabei schon in den Einzeln alles klar. „Ich bin zufrieden“, erklärte Hannes Pühringer, der Mannschaftsführer von Mauthausen. „Wir haben voll aufgestellt und uns ist sicherlich schon zugutegekommen, dass Steyr mit vielen Einheimischen und mit nur einem Kolumbianer gespielt hat. Einige Matches waren auch eng, aber für uns ist es am Ende ein wichtiger Sieg gewesen, in einer Schlüsselpartie.“ Beeindruckend war das 6:1, 6:0 des im Jänner 2019 zurückgetretenen Ex-Weltranglisten-47. Andreas Haider-Maurer gegen Yanick Schneider. „Andi ist noch eine Klasse stärker als letztes Jahr.“ Umso mehr kam die Doppelniederlage von Haider-Maurer und Thomas Statzberger gegen Schneider und Simon Traxler recht überraschend, wodurch es für Mauthausen nur zwei Siegpunkte wurden, nach 5:1-Führung nach den Einzeln. Pühringer: „Die Jungen (Schneider/Traxler; Anmerkung) haben sehr gut gespielt, das muss man fair anerkennen. Ich halte Steyr für eine gefährliche Mannschaft. Wenn sie mit einem zweiten Ausländer vorn spielen, kann’s schnell sehr eng werden.“ Für Mauthausen werde der abgegebene Siegpunkt „wohl egal sein, wenn’s normal läuft.“ Das Final Four ist bei Pühringers Team fix eingeplant.

2. Spieltag: Donnerstag, 26. Mai 2022, 11:00 Uhr

IMMOunited Bundesliga

Damen, Gruppe A
Grazer Park Club – KLC 3:4
LINZ AG Team OÖ – UTC BH Wr. Neustadt 6:1
Spielfrei: TC Wörgl

Damen, Gruppe B
UTC Fischer Ried – 1. Klosterneuburger TV 7:0
TC Sparkasse Kufstein – TC Dornbirn by Tannenhof Resort 3:4
Spielfrei: TC Bakl Weigelsdorf

Herren, Gruppe A
UTC Sparkasse Radstadt – TC Harland 6:3
ATV RE team future Irdning – TC GM-Sports Anif 5:4
Spielfrei: TC Raiffeisen Dornbirn

Herren, Gruppe B
TC Raiffeisen Schwaz – UTC VB Waidhofen/Ybbs 8:1
UTC Casa Moda Steyr – Union Stein&Co Mauthausen 3:6
Spielfrei: Wiener Athletiksport Club

2. Bundesliga

Damen
Tennisclub Union Mödling – ASKÖ Enns 6:1
UTC Stockerau – Raiffeisenbank TC Bludenz 1:6
TK IEV MED-EL – BMTC-Brühl Mödlinger TC 5:2
GAK-Tennis – ATSV Steyr Tennis 2:5
Spielfrei: TC Raiffeisen Schwaz

Herren
TV Hochwolkersdorf – ASKÖ TC Wels 5:4
UTC Strassburg – TC Kolsass 5:4
TC Telfs – UTC Amstetten 5:4
UTC Mistelbach – TC Seebenstein Schiltern 3:6
Spielfrei: TSV Hartberg-Tennis

Detaillierte Informationen (Detailergebnisse, Spielerlisten, genauer Spielplan) sind hier zu finden: https://www.oetv.at/bundesliga/allgemeine-klasse.html

© GEPA pictures/ Oliver Lerch

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